Mahle X35: Warum du dein E-Gravel lieber an lässt – selbst ohne Unterstützung #Rose Backroad AL Plus

Veröffentlicht von Marcus Franke am

Verfasst für alle, die ihr Bike lieben, aber nicht jeden Tag ein E‑Bike brauchen – und trotzdem nicht auf smarte Features verzichten wollen.


1. Kurz erklärt: Schalten mit und ohne Strom

1.1 | Komplett ausgeschaltet (Power-Button > 3 s)

  • System stromlos – Controller und Sensorik sind aus.
  • Freilauf trennt Rotor vom Laufrad: Der Motor besitzt eine innere Kupplung / Freilaufnabe. Dadurch dreht der Rotor nicht mit und es entsteht kein nennenswertes Magnet-Rastmoment; spürbar bleibt nur ganz leichte Lager- und Dichtungsreibung. Mahle Smartbikeebike24.com
  • Schaltgefühl: Du musst wie bei einem rein mechanischen Bike kurz deutlicher Last weg­nehmen, bis die Kette völlig locker ist → Schaltvorgang wirkt etwas langsamer / härter und klingt lauter, weil keine Elektronik mithilft.

1.2 | Eingeschaltet, Assist-Stufe 0 (LED-Ring weiß)

  • Controller aktiv, Motorstrom = 0 A – die drei Phasen werden hochohmig geschaltet.
  • Rotor steht, Laufrad rollt frei – im „Ruhemodus“ liegt absolut kein Gegenmoment an, das Rad fühlt sich „eisglatt“ an. Mahle Smartbike
  • Sensorik arbeitet: Sobald du kurz Pedaldruck löst, registriert das System den Lastwechsel und stellt sicher, dass wirklich 0 A anliegt (es verhindert auch Rekuperationsimpulse).
  • Ergebnis: Die Kettenspannung fällt quasi augenblicklich, das Schaltwerk kann den Gang fast geräuschlos und deutlich schneller einrasten.

Mahle selbst spricht vom „fast drag‑free“ Fahrgefühl, weil Rotor und Getriebe dank interner Freilaufkupplung im Leerlauf komplett stehen bleiben (mahle-smartbike.com).

Bildlich: Mit eingeschalteter Elektronik hält der Inverter das Hinterrad so „flutschig“, als würdest du es auf Eis lagern. Ganz ohne Stromversorgung bleibt immer ein ganz leichter Widerstand übrig.


2. Warum dieser Unterschied?

FaktorSystem AUSSystem EIN, Assist 0
Elektronikkomplett stromlosController wach
Rotorbewegunggetrennt, aber Rad trägt volle Lager-/Dichtungs­reibungRotor ruht, Rad läuft maximal widerstandsarm
Sensor-Feedbackkeineserkennt Lastwechsel & hält Motorkreis garantiert „frei“
Gefühl beim Schaltenetwas ruppiger, lauterspürbar schneller & leiser

3. Warum Du das Bike lieber an lässt

  1. Besserer Schaltkomfort – siehe oben.
  2. App‑Features: Navi, Ride‑Tracking, Service‑Daten laufen nur, wenn das System eingeschaltet ist.
  3. Minimaler Stromverbrauch: In Assist‑0 saugt der Controller gerade mal ∼ 1 W (Hersteller gibt dazu keinen exakten Wert an; Erfahrungswerte aus Foren & Loggern bestätigen < 2 W).

4. Wie weit kommst Du mit eingeschaltetem System, aber ohne Unterstützung?

AnnahmeWert
Akku‑Kapazität250 Wh (i250‑Batterie) (mahle-smartbike.com)
Dauerverbrauch Controller (Assist 0)🚲 ≈ 1 W
Ø‑Fahrgeschwindigkeit15 km/h

Rechnung

  • 250 Wh ÷ 1 W ≈ 250 h ununterbrochener Betrieb.
  • 250 h × 15 km/h ≈ 3 750 km Reichweite.

In der Realität limitieren Dir eher die Sitzknochen als der Akku: Spätestens nach ein paar Tagen Dauerfahrt ist Pause angesagt, lange bevor das System leer ist. Außerdem versetzt Mahle die Elektronik nach 60 Tagen Inaktivität in den „Deep‑Sleep“ Modus (mahle-smartbike.com).


5. Das nimmst du für deine nächste Tour mit

  • Schalte nicht ganz aus, wenn Du saubere, schnelle Gangwechsel willst.
  • Nutze die Zusatzfunktionen der Mahle Handy App und mache aus deinem Handy einen zusätzlichen Bordcomputer.
  • Dein Akku dankt‘s: die Elektronik zieht so wenig, dass Du praktisch niemals „versehentlich“ leer fährst.

Quellen


Gute Fahrt und stets geschmeidiges Schalten!

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